Zehn Trends im Wandel der Enterprise IT

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Noch nie haben Risiko Kapitalgeber soviel Geld in Firmen für Unternehmen-Applikationen gesteckt. Bereits in den ersten sechs Monaten wurden 2014 5,4 Milliarden in diesen Bereich investiert. Befeuert durch milliardenschwere und erfolgreiche Börsengänge von Firmen wie Workday, Palo Alto Networks, FireEye, ServiceNow und Splunk, werden weitere in den nächsten Quartalen folgen.

Hier ein Blick auf 10 wichtige Trends im Bereich der Unternehmens-Software:

1. Cloud Computing

Laut Morgan Stanley werden bereits ein Drittel der Aufgaben in Firmen über die Cloud abgewickelt.  Was das Cloud Computing so bedeutend macht ist vor allem die Möglichkeit, dass die Ressourcenzuteilung einer Applikation ohne den Zukauf von neuer Hardware einfach vergrößert werden kann. Sie benötigen mehr Kapazität? Ihr Cloud Anbieter kann Ihnen jederzeit mehr zur Verfügung stellen.

2. Alles virtualisiert

Die Virtualisierung verwandelt eine heterogene Serverlandschaft in einen einzigen Pool aus Rechnerleistung, die jederzeit angepasst werden kann. Die Servervirtualisierung ist so erfolgreich, dass IT-Abteilungen beginnen nun auch die restlichen Anwendungen in die Rechenzentren zu packen. Eingeschlossen dem Netzwerk, der Sicherheit sowie der Datenspeicherung.

3. Neue IT-Einkäufer

Die Einkaufsentscheidungen haben sich von IT-Chefs -und -Abteilungen hin zu individuellen Einkäufern im Vertrieb, Marketing, Finanzen oder anderen Abteilungen verschoben. Der von den Mitarbeitern vorangetriebene Technologiewechsel im Bereich Smartphone und Cloud Computing eröffnet nun Software-Herstellern neue Möglichkeiten. Die breitere Käuferschicht haben geringere Budgethürden zu überwinden und gleichzeitig eine größere Bereitschaft zu experimentieren.

4. Zunahme der Webverkäufe

Angetrieben durch die Notwendigkeit, webbasierte Verkaufskanäle anzubieten, starten immer mehr Firmen Ihr Geschäft ohne eine Vertriebsmannschaft, die eine bestimmte Vertriebsquote verantworten müssen. Dadurch ist es möglich, dass die Produkte schneller zum Kunden gelangen und zuerst der Bedarf festgestellt wird bevor eine Verkaufsmannschaft aufgebaut wird.

5. Das Ankommen- und Expansions-Modell im Verkauf

Softwarefirmen aus dem B2B Bereich eifern B2C Unternehmen nach, indem sie kostenlose Testaccounts und Freemium Preismodelle anbieten, die es den Kunden ermöglichen ohne große Erstinvestitionen die Software zu testen. Die geringen Einstiegshürden, das Bezahlen nach abgerufener Leistung und die Fokussierung auf angemeldete Kunden bringt für Anbieter und Kunden Vorteile. Open Source Technologien wie MySQL haben den Weg für solche Modelle geebnet und der Aufstieg von Unternehmen wie Puppet Labs, DataStax / Cassandra und MuleSoft verdeutlichen, dass Open Source weiterhin erfolgreich ist. Allerdings begegnen wir inzwischen in zahlreichen Applikationen auch dem Freemium-Modell.

6. Neuinterpretation von Workflows in Unternehmen

Der flächendeckende Einsatz von mobilen Endgeräten hat zu effizienteren Workflows in Unternehmen geführt. Marc Benioff, CEO von Salesforce hat kürzlich gesagt, dass er sein gesamtes Tagesgeschäft über ein Telefon abwickelt. Jeden Tag wird dies noch einfacher. Ob man nun Geschäftsdokumente mit der elektronischen Signaturapplikation DocuSign weiterleitet oder die Disposition und Routen seiner Kundendienstmitarbeiter mit ServiceMax optimiert, mobile Applikationen erfinden und automatisieren die Prozesse über das gesamte Unternehmen neu, so dass die Arbeit schneller und effizienter erledigt werden kann. 

7. Sicherheit verlagert sich nach Außen

Wie mein Partner Ted Schlein bereits anmerkte, werden Sicherheitsprobleme zusehends dezentralisierter. Als Konsequenz müssen Unternehmen über das Thema Sicherheit im gesamten Netzwerk nachdenken - von Servern zu Endpunkten und alles dazwischen. Darüber hinaus verlagern Unternehmen Ihre Aufmerksamkeit vom Schutz von Netzwerkübergängen hin zur Sicherung von Daten. Mit dem Zuwachs und Verteilung der Angriffsziele hat sich eine neue Generation von Sicherheitsunternehmen wie Ionic Security, Illumio und Bromium gebildet, die sich den neuen Herausforderungen der virtuellen Bedrohung stellt. 

8. Daten sind der neue Wettbewerbsvorteil

Das Versprechen von Big Dates ist, neue Erkenntnisse an das Tageslicht zu fördern. Die verbesserte Analyse hat neue, nicht offensichtliche Ideen hervorgebracht wie Geschäfte funktionieren. Zum Beispiel hat InsideSales.com festgestellt, das sich bei Vertriebsmitarbeitern die bei einer Kundenanfrage zu einem Produkt innerhalb von 5 Minuten reagieren, die Wahrscheinlichkeit eines Abschlusses verzehnfacht. Mit der Big Data Auswertung werden Unternehmen auf weitere solcher Muster stoßen.

In den nächsten 5-10 Jahren werden die allgemein bekannten Namen in der Firmen-IT sehr unterschiedlich zu den heutigen sein. Während die Top 10 der B2B Firmen sich schwer tun gerade mal 10 Prozent im Jahr zu wachsen, haben in den letzten zwei Jahren mehr als ein dutzend B2B Startups mit Wachstumsraten von 100 Prozent Kapital auf einer Bewertung von mehr als 1 Milliarde Dollar erhalten. Während großer Marktverschiebung ist es eine wunderbare Zeit Business Unternehmen zu starten oder in solche zu investieren.

9. Geschwindigkeit eliminiert die Mitbewerber

Die schnelleren Applikationen werden die Gewinner in den Unternehmen sein. Studien von Walmart und Compuware haben festgestellt, dass eine zusätzliche Sekunde Wartezeit einer Applikation den Umsatz um um 10 Prozent verringern kann. Immer mehr Firmen spezialisieren sich auf Geschwindigkeit: Zum Beispiel beschleunigt Instart Logic die Auslieferung von Applikationen, AppDynamics überwacht Reaktionszeiten und hilft diese zu verbessern und PernixData sowie Fusion-io setzen beim Storage auf Flash-Speicher um die Datenlieferung um ein Vielfaches zu erhöhen.

10. Software Interfaces in Konsumentenqualität

Konsumenten verbrauchen viel Zeit mit Applikationen die schön gestaltet und intuitiv zu bedienen sind. Die Menschen erwarten sich das gleiche bei Firmensoftware. Schöner gestaltete Firmenapplikationen mit freundlichen Oberflächen beginnen die schwer nutzbaren Platzhirschen zu ersetzen. Die Tage der nach Hierarchien festgelegten Entscheidungen für die Firmensoftware in Unternehmen sind gezählt. Die Firmen-IT wurde demokratisiert und neu konzipiert. Diese Trends mögen schlechte Neuigkeiten für die etablierten Hersteller sein aber sie eröffnen zahlreiche Chancen für neue Firmen in Bereich der Unternehmenssoftware. 

Sie finden diesen Artikel von Matt Murphy im englischen Original auf Techcrunch.
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